Ein Logopäde auf vier Pfoten
Mit meiner Zusatzqualifikation als Tiergestützte Pädagogin arbeite ich regelmäßig zusammen mit Holly, meiner Australian Shepherd-Husky-Mix-Hündin als Team im Hort des Förderzentrums Oberes Vogtland.
Damit Hunde die gewünschten Aktionen ausführen, bedarf es eindeutiger Befehle. Entweder als Sicht- oder als Wortzeichen, am besten beide Zeichen in Kombination. Bei einem Kind in der Hortbetreuung führte Holly immer wieder die beiden Kommandos „Sitz!“ von Weitem und „Such!“ falsch aus. Das Kind hat sprachliche Einschränkungen und wird seit mehreren Jahren logopädisch unterstützt.
Es sprach bei den Befehlen zu viel und zu undeutlich, so dass Holly entweder ratlos dort blieb, wo sie war oder irgendetwas machte, in der Hoffnung, doch noch das Leckerli als Belohnung zu erhalten. Mit dem Ergebnis, dass der Hund verwirrt war und das Kind frustriert.
Wir übten in Einzelarbeit die eindeutigen Sichtzeichen (Zeigefinger hoch für „Sitz!“, quer für „Such!“) und das deutliche Aussprechen. Seither funktioniert es sehr viel besser. Auch zu Hause und in der Klasse konzentriert sich das Kind jetzt bewusster auf die S-Laute. Die Klassenlehrerin, die Logopädin und die Mama des Kindes kamen auf mich zu und freuten sich über seine Freude darüber, dass es besser verstanden wird und weniger Missverständnisse aufkommen.
Diese besondere Unterstützung der kindlichen Sprachentwicklung war nur deshalb möglich, weil ich als zusätzliche Fachkraft individuell mit den Kindern arbeiten und auf ihre Bedürfnisse eingehen kann. Dafür bin ich sehr dankbar.
Nadine Robenz // Programmfachkraft im Hort des Förderzentrums Oberes Vogtland, Oelsnitz
– September 2024 –
Titelbild © Nadine Robenz