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Wünsche im Glas für alle – Kleine Händler verkaufen selbstgemachte Schätze

Marktstand - Gstudioimagen/Freepik

Am Kaufmannsladen in unserer Kita ist immer etwas los und viele Waren gehen über den Tresen: „Was kosten die Äpfel?“, „Darf es noch etwas sein?“, „Drei Brötchen, bitte!“… Mein Ziel war es, das Rollenspiel der Kinder in die Realität zu überführen und dabei ihre sozialen, sprachlichen und mathematischen Kompetenzen zu fördern.

Unsere Kita besuchen viele Kinder mit Migrationsgeschichte. Die deutsche Sprache zu lernen ist herausfordernd. Sie zu verstehen, in Alltagssituationen anzuwenden und damit in Beziehung zu treten, ist eine tägliche Aufgabe. Gerade im Rollenspiel erlernen Kinder Sprachmuster, erweitern ihren Wortschatz, üben sich in Dialogen und erfahren nicht zuletzt wertvolle Perspektivwechsel.

Durch meine Leiterin Susann Schacht wurde ich auf das pädagogische Konzept Kids Kaufladen aufmerksam. Es zielt darauf ab, Kinder spielerisch in alle Schritte eines Verkaufsprozesses einzubeziehen – von der Herstellung eigener Produkte bis zum echten Verkauf. Mich überzeugte besonders, dass dieses Konzept einen vielfältigen Erfahrungsraum für Kommunikation, Interaktion und Nachhaltigkeit bietet. In einem ortansässigen Supermarkt fand ich einen passenden Kooperationspartner. Und nach kurzer Zeit kam die Zusage, dass wir am Herbstmarkt teilnehmen dürften.

Über ein Jahr hinweg stellten die Kinder in unseren Werkstätten mit viel Liebe und Ausdauer Produkte her: kleine Wünsche im Glas, Pilze aus Gips sowie Schalen und Anhänger aus Ton. Letztere entstanden in unserer hauseigenen Tonwerkstatt. Sie wurden geformt, gebrannt, bemalt und erneut gebrannt.

Nun war der Moment gekommen, an dem die Kinder ihr Verkaufstalent zeigen durften.
Wie Verkaufsprozesse ablaufen, übten wir im Vorfeld: Ich übernahm die Rolle des Kunden, das Kind war die Verkäuferin oder der Verkäufer. Dabei ging es darum, den Mut aufzubringen, in Kontakt zu treten: Was kann gesagt werden? Wie stelle ich mich und meine Produkte vor? Wie trete ich der Kundschaft gegenüber auf? All das trainierten wir gemeinsam.

Dann kam der große Tag im Supermarkt. Gemeinsam mit meiner Kollegin begleiteten wir die Kinder zum Stand. Die Waren wurden aufgebaut und los ging es. Anfangs waren die Kinder sehr zurückhaltend. Das war verständlich, denn der Ort war ungewohnt, die Aufgabe anspruchsvoller als im Kita-Kaufmannsladen. Wir stärkten ihr Selbstvertrauen, unterstützen sie bei Gesprächen mit der Kundschaft und übergaben dann wieder an die Kinder.

Das wirkte: Die Kinder bemerkten das Interesse an ihren Produkten und schöpften zunehmend Mut. Als die ersten Waren den Besitzer wechselten und sie die Einnahmen in den Händen hielten, wurden sie immer sicherer. Selbst Rückschläge, wenn etwa mal kein Verkauf zustande kam, hielten sie nicht auf. So lernten sie durch eigene Erfahrung, spürten durch ihr Auftreten, wie die Menschen auf sie reagierten und entwickelten zunehmend ein Gespür für die einzelne Ware und betonten deren Vorzüge bei der Kundschaft.

Mit dem Herbstmarkt haben wir viele Kompetenzen gefördert. Die Kinder schlüpften in neue Rollen, erweiterten spielerisch ihren Wortschatz, stärkten ihre Selbstwirksamkeit und übten höfliche Umgangsformen. Auch ihr Verständnis für den Wert von Geld wurde geschult – im Umgang mit Preisen und Wechselgeld. Auch für das Gemeinschaftsgefühl war der Tag großartig.

Besonders beeindruckend war, mit wie viel Offenheit und Mut sich die Kinder auf etwas Neues und Unbekanntes eingelassen haben – das verdient großen Respekt.

Allen war schnell klar: Das braucht eine Wiederholung. Der nächste Termin ließ nicht lange auf sich warten: die Teilnahme am Weihnachtsmarkt im Dezember 2024 wurde zu einem weiteren Highlight für unsere kleinen Verkaufstalente.

Kerstin Fischer-Preiß // Programmfachkraft in der Integrativen Kita Max und Moritz, Hoyerswerda
– Winter 2024 –

Titelbild Gstudioimagen/Freepik
Bilder im Text © Kerstin Fischer-Preiß

Mit Federkiel und Wachs sorbische Ostereier verzieren

Kita Max und Moritz_Osterzeit 1

Hier in der Oberlausitz, meiner Heimat, sind die Sorben mit ihrer Kultur und Sprache zu Hause. Überall in der Stadt und der näheren Umgebung findet man Spuren von Krabat, dessen Geschichten jedes Jahr zu den Krabat-Festspielen in Schwarzkollm erzählt werden. Sie sind weit über unsere Region bekannt. In der Grundschule Handrij Zeiler wird sorbisch gelehrt und die Straßenschilder sind zweisprachig bedruckt. Auch wir hier in der Einrichtung Max und Moritz pflegen Teile der sorbischen Kultur wie die Vogelhochzeit.

Zur Osterzeit werden Eier mit den unterschiedlichsten Techniken verziert. Traditionell werden dazu Federn und Stecknadeln verwendet, mit denen das heiße Wachs aufgetragen wird. Die Federn werden zuvor in Formen wie das Dreieck oder die Raute geschnitten.

Zu Beginn habe ich den Kindern erklärt, dass die Ornamente und Muster auf den Eiern bestimmte Bedeutungen haben. So symbolisiert zum Beispiel das Dreieck einen Wolfszahn und schützt den Beschenkten vor allen bösen Dingen. Die Bienenzelle besteht aus sechs Dreiecken und symbolisiert den Frühling, Fleiß und Emsigkeit. Strahlenbündel sind Quellen des Lichts und stehen für Wachstum. Anschließend probierten sich die Kinder selbst aus und nutzten dabei begeistert die besonderen Materialien wie Wachs und Federkiel, um ihre Eier mit kräftigen Farben zu gestalten. Besonders spannend für sie war der Nervenkitzel mit der brennenden Kerze, um das Wachs zu erhitzen.

Mein Anliegen ist es, sorbische Osterbräuche zu erhalten und den Kindern nahe zu bringen. Aufgrund meiner zusätzlichen zeitlichen Ressourcen war es mir möglich, dieses Angebot vorzubereiten und über einen Zeitraum von drei Wochen durchzuführen.

Kerstin Fischer-Preiß // Programmfachkraft in der Integrativen Kita Max und Moritz, Hoyerswerda
– Frühjahr 2024 –

Titelbild und Bilder im Text © Kerstin Fischer-Preiß

Lebendige Spurensuche: Forschen & Entdecken mit Ameise Fred

Forschen - Efraimstochter/Pixabay

Das Projekt startete im September 2023 und ist Teil des Vorschulprogramms, in dem die Kinder schon früh auf experimenteller Ebene einen Zugang zu naturwissenschaftlicher Bildung erhalten und diese durch alltagsbezogene Situationen nachvollziehen können.

Das Projekt handelt von der Waldameise Fred und seinem Freund Paul. Es umfasst 16 Geschichten mit dem dazugehörigen Experiment. Fred und Paul erkunden ihre Umgebung und erleben eine Menge Abenteuer. Fred ist neugierig und möchte alles wissen, und somit fragt er immerzu seinen Freund Paul, wie und warum etwas passiert, denn der ist superschlau. Auf der Suche nach Antworten bittet Paul die Kinder, ihm zu helfen und gemeinsam gehen sie auf Entdeckungsreise. Im Fokus steht ein steter Wechsel zwischen bildlicher und verbaler Auseinandersetzung. Durch eigenes Ausprobieren finden die Kinder Antworten auf unterschiedlichste Fragestellungen.

In unserer Einrichtung betreuen wir momentan 34 Vorschulkinder aus 10 Nationen, davon 28 mit Migrationsbiografie. Die Sprache ist für die Kinder eine große Hürde und auch Herausforderung. Deshalb lese ich die Geschichten nicht wie vorgesehen vor, sondern ich erzähle sie auf spielerische Weise mit den zwei Hauptfiguren nach. Doch bevor es soweit war, bin ich mit den Kindern mehrfach in den nahegelegenen Wald gegangen, um die Waldameisen in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Diese Beobachtungsgänge finden regelmäßig statt. Zusätzlich schaffte ich zwei Ameisenfarmen für die Gruppen an, um den Kindern eine weitere Möglichkeit der unmittelbaren Beobachtung der Tiere zu ermöglichen. Die Pflege und Versorgung übernehmen die pädagogischen Fachkräfte.

Das Projekt führe ich an drei Tagen die Woche in mehreren Kleingruppen mit bis zu vier Kindern durch. Begonnen wird immer mit einem gemeinsamen Ameisenlied. Bastelarbeiten, Rätsel oder sportliche Aktivitäten binde ich ebenso mit ein. Der Umgang mit Federtasche, Schere oder Locher, das Organisieren des Arbeitsablaufes bei der Erarbeitung von Experimentierblättern oder das Abheften werden durch einen eigenen Ameisenhefter geübt. Verwendet habe ich teilweise das Material Forschen mit Fred, welches aus einem Handbuch sowie den Impulskarten mit den Geschichten und den Experimentierkarten besteht. Darüber hinaus habe ich aber auch selbst nach neuen Materialien zur Wissensvermittlung gesucht.

 

In der Endphase des Projekts bin ich verstärkt noch einmal in die Lebenswelt dieser interessanten Tiere eingestiegen und habe begonnen mit den Kindern „Ameise“ zu spielen. Jedes Kind übernimmt eine Aufgabe und führt sie innerhalb einer Gruppe für eine bestimmte Zeit durch. Dann werden die Rollen gewechselt. Der Ameisenbau ist ein Spielgerät in unserem Garten. Von ihm ausgehend bewegen sich die Ameisen in alle Richtungen zur Nahrungssuche, Beschaffung von Baumaterial, Erkundung des Geländes. Andere kümmern sich um die Sauberhaltung im Bau, um die Königin und den Nachwuchs. Die Wächter bewachen den Bau. Zwischendurch schlafen manche Ameisen, um dann gestärkt ihren Aufgaben nachzugehen.
Ich kann beobachten, wie die Kinder als Gemeinschaft in den verschiedenen Rollen agieren. Sie sind mit Begeisterung dabei, mögen diese Art des Spiels, sind Teil eines Ganzen und können sich so richtig gut in das Leben einer Waldameise hineinversetzen.

Das Projekt endet im Juni 2024 mit einem Ausflug in den Wald. Dazu sind ebenso die Eltern eingeladen. Nun bereite ich die Kinder auf ihre kommende kleine „Prüfung“ vor. Dort werden ihnen Fragen zur Ameise, ihrer Lebensweise und ihren Aufgaben gestellt. Mir geht es dabei nicht vordergründig um die Beantwortung von Fragen, mir ist wichtig, dass Kinder erfahren: Was ist eine Prüfung? Was muss ich dafür tun? Was ist der Lohn der Anstrengung? Ein bisschen Herzklopfen gehört dazu, nur Angst sollten sie nicht haben.

Kerstin Fischer-Preiß // Programmfachkraft in der Integrativen Kita Max und Moritz, Hoyerswerda
– Mai 2024 –

Titelbild: Efraimstochter/Pixabay
Bilder im Text: © Kerstin Fischer-Preiß