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Kleine Schritte auf vier Pfoten – Ergänzende Soziale Arbeit tiergestützt erleben

Kita Sonnenblume_Tiergestützte Pädagogik_Titel

Der Kindergarten ist ein zentraler Ort außerhalb der Familie, an dem Kinder lernen, spielen und Beziehungen gestalten dürfen. Inmitten von Bausteinen und Bilderbüchern begegnen sich Kinder mit ganz unterschiedlichen Entwicklungsvoraussetzungen, Erfahrungen und Bedürfnissen.
Diese Vielfalt ist ein Schatz und zugleich eine Aufgabe. Denn jedes Kind bringt seine eigene Geschichte mit. Umso wichtiger ist es, Räume zu schaffen, in denen sich alle Kinder gesehen, verstanden und gestärkt fühlen.
Ein besonderer Weg, Kindern diesen Raum zu ermöglichen, ist die tiergestützte Arbeit mit meiner Hündin Holly. Mit ihrer freundlichen, neugierigen Art bringt die zweijährige Entlebucher Sennenhündin seit Januar 2025 neue Impulse in den Kita-Alltag – ganz ohne Worte, aber mit viel Gefühl, Freude und Lust am Lernen.

Warum es zusätzliche Unterstützungsangebote braucht
In der Praxis zeigt sich eine zunehmende Heterogenität bei Kindern, was die Sprache, das sozial-emotionale Verhalten und die Entwicklung betrifft. Ein besonderer Handlungsbedarf besteht im Bereich Sprache: Viele Kinder haben einen begrenzten Wortschatz oder sprechen noch wenig Deutsch – Sprache als Schlüssel zur Teilhabe rückt dadurch in den Fokus. Andere Kinder zeigen herausforderndes Verhalten oder ziehen sich zurück. Sie brauchen Unterstützung beim Aufbau von Selbstvertrauen, Emotionsregulation und sozialem Lernen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Zusammenarbeit mit Familien in herausfordernden Lebenslagen. Diese Umstände beeinflussen die Teilhabe und Entwicklungschancen der Kinder. Hinzu kommt die Arbeit mit Kindern aus vielfältigen kulturellen und familiären Hintergründen, teils mit Fluchterfahrung. Hier braucht es kultursensible und ressourcenorientierte Zugänge.
Insgesamt steigen die Anforderungen an pädagogische Fachkräfte. Es braucht alltagsnahe, niedrigschwellige und beziehungsorientierte Angebote. Genau hier setzt die tiergestützte Arbeit an.


Mit Holly wachsen
Die tiergestützte Arbeit ist eingebettet in meine ergänzende Soziale Arbeit in der Kita Sonnenblume. Mit ihr möchte ich Kinder in ihrer sozialen, emotionalen und sprachlichen Entwicklung stärken. Dabei steht nicht die Beschäftigung mit Holly allein im Vordergrund, sondern die gezielte pädagogische Begleitung durch mich als ausgebildete Fachkraft mit dem Hund als Helfer auf vier Pfoten und Beziehungsbrücke.

Zunächst gab es ein erstes Kennenlernen mit Holly. Den Kindern habe ich erklärt, wie Hunde ihre Körpersprache nutzen und dass Holly neben den vielen Aktivitäten mit ihnen auch Ruhepausen braucht und einen Rückzugsort hat.
Die Hündin ist meist zweimal in der Woche in der Kita und ich setze sie gezielt in Kleingruppen mit maximal sechs Kindern ein. In enger Zusammenarbeit mit den pädagogischen Fachkräften werden die Kinder ausgewählt. Die Einsätze sind thematisch ausgerichtet und orientieren sich an den Ressourcen und Interessen der Kinder.
Im Fokus stehen:

  • Sprachförderung durch dialogisches Sprechen, Benennen, Erzählen und Zuhören im Kontakt mit Holly
  • Sozial-emotionale Förderung, z. B. durch Impulskontrolle, Rücksichtnahme, Aufbau von Selbstvertrauen
  • Beziehungs- und Bindungsfähigkeit durch stabile, vorhersehbare Abläufe in der tiergestützten Arbeit, wiederkehrende Elemente, beruhigendes Füttern und Streicheln sowie Geben von einfachen Kommandos
  • Stärkung von Selbstwirksamkeit, indem Kinder erleben, dass sie Holly führen, versorgen und mit ihr in Kontakt treten können

Ein zentrales Qualitätsmerkmal meiner tiergestützten Pädagogik ist die Alltagsnähe. Die Einsätze finden in vertrauter Umgebung im gewohnten Rhythmus und in enger Verbindung mit dem Kita-Team statt.
Die Teilnahme ist freiwillig und orientiert sich an der Bereitschaft und dem Tempo des Kindes. Die Zugänge sind leicht und spielerisch, z. B. durch Schnüffelspiele oder einfache Kommandos. Auch Kinder mit sprachlichen oder emotionalen Barrieren können ohne Worte in Kontakt treten, und Holly reagiert unmittelbar, unabhängig von Herkunft, Sprache oder Verhalten.


Tierisch gute Wirkung
Holly ist ein natürlicher Motivator und Wegbereiter für Beziehungen. Viele Kinder nehmen über sie Kontakt auf, trauen sich mehr zu und öffnen sich emotional – besonders jene, die sonst schwer zu erreichen sind.
Als verlässlicher Partner geht sie ohne Bewertung auf die Kinder zu. Gerade bei Kindern mit bindungssuchendem Verhalten oder belastenden Erfahrungen stärkt dies Vertrauen, Beziehungsfähigkeit und soziale Kompetenzen.
Im Kontakt mit ihr erleben Kinder Selbstwirksamkeit und übernehmen Verantwortung – eine wichtige Erfahrung, vor allem für jene mit wenig Einfluss auf ihre Lebensumstände.
Die Wirksamkeit der tiergestützten Arbeit entfaltet sich in enger Abstimmung mit dem pädagogischen Team. Beobachtungen fließen gezielt in Förderprozesse ein, etwa bei sprachlichen oder emotionalen Zielen. So trägt Holly nachhaltig zur Resilienzförderung und Entwicklung der Kinder bei.


Rahmenbedingungen
Diese beziehungsorientierte Arbeit ist durch meine Tätigkeit als zusätzliche pädagogische Fachkraft im ESF Plus-Programm KINDER STÄRKEN 2.0 möglich. Ich verfüge über eine zertifizierte Weiterbildung in tiergestützter Pädagogik. Damit ich die Pädagogik auf vier Pfoten verantwortungsvoll umsetzen kann, waren unter anderem die Zustimmung des Veterinäramts und die Freigabe durch den Arbeitgeber notwendig.
Ich plane die tiergestützten Einheiten, begleite sie und reflektiere sie fachlich. Dabei stelle ich eine verlässliche Verbindung zwischen meiner Hündin, den Kindern und dem pädagogischen Team her.

Nicole Herold // Programmfachkraft in der Integrative Kita Sonnenblume, Freiberg
– Sommer 2025 –


Literatur-Empfehlungen der KBS

 

Titelbild und Bilder im Text © Nicole Herold

Elterncafé – Ein Ort der Begegnung

Elterncafé_Freepik

„Darf ich Sie auf eine Tasse Kaffee oder Tee einladen?“ – mit diesen Worten begrüße ich die Eltern, wenn unser Elterncafé am Morgen in der Kita stattfindet. Anfangs war es für viele ungewohnt, doch mit der Zeit hat sich das Angebot etabliert. Heute ist es ein geschätzter Treffpunkt, für das Kennenlernen und um mit dem pädagogischen Personal ins Gespräch zu kommen.

Die Idee für ein Elterncafé entstand im Oktober 2023. Es soll die Dialogkultur innerhalb der Kita stärken und Eltern eine Möglichkeit bieten, Kontakte zu knüpfen. Die Kita ist dafür gut geeignet, da sie ein neutraler Ort ist, der allen gleichermaßen vertraut ist. Eltern müssen nirgendwo extra hingehen oder einen Termin vereinbaren und können ihre Fragen stellen. Ich richtete den Raum für das Elterncafé ein und schaffte Kreativmaterialien an. Unterstützt durch die Leitung sowie mit dem Rückenwind des Teams startete im Januar 2024 das Café mit der ersten Besucherin. Seither treffen sich dort regelmäßig wechselnde Gruppen von Müttern und Vätern. Mal sind es wenige, mal ist es eine größere Gruppe, die sich austauschen.

Eine Befragung in der Kita ergab, dass ein zweiwöchiger Rhythmus sinnvoll ist. Eltern wünschten sich auch Nachmittagstermine, doch diese wurden kaum genutzt. Daher bleibt das Angebot vorerst am Vormittag. Sollte sich der Bedarf ändern, passen wir es an.

Kreative Aktivitäten wie das Gestalten von Gipsfiguren haben sich als hilfreich erwiesen, um Gespräche im Elterncafé anzuregen und Berührungsängste abzubauen. Die entstandenen Werke können später von den Kindern bemalt werden – eine schöne Brücke zwischen Kita und Zuhause. Besonders diese thematischen Elterncafés stoßen auf großes Interesse, so dass sie in Zukunft ausgeweitet werden. Dabei fließen sowohl die Wünsche der Eltern als auch die Bedarfe der Kita in die Planung ein. Auch die Jahreszeiten liefern Ideen für die kreativen Angebote. Die frühzeitige Bekanntgabe der Termine ermöglicht es den Eltern, sie in ihre eigene Planung einzubeziehen.

Besonders Eltern, die Kontakte zu anderen Familien suchen oder sich zu kindbezogenen Themen austauschen möchten, nutzen das Café. Häufig ergeben sich Gespräche zu Abläufen in der Kita, zur Kindesentwicklung, zu finanziellen Hilfen, zur Erziehung sowie zum Kinderschutz. Dabei präsentiere ich gezielt Projekte und stehe auch außerhalb des Cafés für Einzelgespräche zur Verfügung. Durch das gewonnene Vertrauen zu den Eltern kann ich gut präventiv wirksam sein.

Die positive Resonanz zeigt: Das Elterncafé ist ein wertvoller Bestandteil unseres Kita-Alltags geworden. Ohne die ergänzende Soziale Arbeit durch KINDER STÄRKEN 2.0 wäre dieses zusätzliche und regelmäßige Angebot schwer umsetzbar. Doch mit meiner Unterstützung als zusätzliche Fachkraft bleibt es ein lebendiger Ort der Begegnung.

Link-Sammlung

 

Nicole Herold // Programmfachkraft in der Integrativen Kita Sonnenblume, Freiberg
– Herbst 2024 –

 

Titelbild Freepik