Zum Inhalt springen Zur Navigation springen Zum Fußbereich und Kontakt springen
Kommunikation - Anastasia Shuraeva/Pexels

In der Regionalstelle Leipzig entstand bei einigen zusätzlichen pädagogischen Fachkräften der Wunsch, sich grundlegend mit der sogenannten Gewaltfreien Kommunikation (GfK) von Dr. Marshall B. Rosenberg (1934 – 2015) zu beschäftigen. Die KBS-Koordinatorinnen Dr. Ute Günther und Steffi Weigl kamen diesem Wunsch nach und führten am 14. Juli 2021 einen Einführungsworkshop in den Räumen des Soziokulturellen Zentrums Frauenkultur Leipzig e. V. durch. Ein Impulsvortrag zu den Grundlagen der GfK sowie praktische Vertiefungsübungen bildeten den Rahmen, in dem sich zehn Teilnehmende die Grundlagen dieses Kommunikationsansatzes erarbeiteten.


© SLfG e. V.

Ausgehend von der Grundhaltung, dass jeder Mensch in jedem Moment, das aus seiner Sicht Beste tut, um seine Bedürfnisse zu erfüllen, wurden die berühmten vier Schritte und ihre typischen Verwechslungen mittels Bodenankern erläutert und an einem Fallbeispiel aus dem Kita-Kontext demonstriert.

Da allein der Begriff immer wieder für Irritation sorgt und häufig auf Ablehnung stößt, wurde Wert auf begriffliche Klarheit gelegt, wenngleich der Begriff „GfK“ durch eine Vielzahl von Buchveröffentlichungen weltweit bekannt und etabliert ist. Die wertschätzende oder auch verbindende Kommunikation, wie sie synonym verwendet wird, ist sie mehr als eine bestimmte Art zu sprechen oder ein Satz Techniken für den Umgang mit Wörtern. Sie fördert intensives Zuhören, Respekt und Empathie. Dabei beinhaltet die GfK nichts Neues; alles was in diesem Ansatz integriert wurde, ist schon seit Jahrhunderten bekannt. Die Form ist einfach und hat doch starke Transformationskraft. Da diese Gesprächsstruktur auch dann noch nützlich sein soll, wenn wir unter Druck stehen, braucht es vor allem Einfachheit und Effizienz.

Immer wieder hat Rosenberg die Erfahrung gemacht, dass in dem Moment, wo Leute anfangen, über das zu sprechen, was sie brauchen, statt darüber, was mit dem anderen nicht stimmt, die Wahrscheinlichkeit, einen Weg zur Erfüllung aller Bedürfnisse zu finden, deutlich ansteigt. Für die konkrete Umsetzung dieser Idee braucht es ein erweitertes Vokabular an Gefühlen und Bedürfnissen – eine Aufgabe, die über den Workshop hinausgeht.

Die GfK setzt auf Anschaulichkeit und Symbolik, um abstrakte Begriffe wie Verantwortung, Verbindung und Empathie zu übersetzen. Um die erforderliche Haltung zu entwickeln, gibt es eine ganze Reihe spielerischer Übungen. Im Workshop vertieften die Teilnehmenden mit dem Spiel „Bedürfnis sucht Strategie“ die Universalunterscheidung von Bedürfnis und Strategie – auf einprägsame Art und Weise.

Und weil nach dem Workshop vor dem Workshop ist, gab es am Ende den Wunsch nach einem Nachschlag. Geplant ist eine Aufbauveranstaltung im 1. Quartal 2022, um GfK-Erfahrungen zu reflektieren, Kommunikationsschubser zu übersetzen, Übungsräume zu nutzen, GfK mit Kindern zu thematisieren sowie ins System Kita zu transferieren und mit den GfK-Prinzipien immer mehr in Einklang zu kommen.