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Der 4. Fachtag „KINDER STÄRKEN“ fand am 23.06.2020 nicht wie gewohnt in einem Tagungszentrum in Dresden, sondern auf etwa 120 Monitoren seine Bühne. Überzeugt von der Notwendigkeit, besonders in Zeiten erschwerter Kommunikation neue Wege für den landesweiten Austausch im Programm zu finden, übertrug die KBS KINDER STÄRKEN mit Unterstützung von AGONDA – Agentur für Dialog und Zukunftsprozesse das ursprünglich geplante Konzept in eine virtuelle Konferenzumgebung. Ca. 110 Kitasozialarbeiter*innen, Einrichtungsleitungen, Trägervertreter*innen und Unterstützer*innen des ESF-Programms KINDER STÄRKEN nahmen schließlich am Fachtag teil.

Tagungsprogramm 4. Fachtag KINDER STÄRKEN

Silke Meyer und Andreas Wiere, die die Kompetenz- und Beratungsstelle im ESF-Programm KINDER STÄRKEN leiten, eröffneten den Fachtag unter der Prämisse, dass eine Krise immer auch als Gelegenheit zu betrachten sei.

Der Sächsische Staatsminister für Kultus Christian Piwarz unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung ergänzender Angebote sozialer Arbeit in Kindertageseinrichtungen und dankte allen Akteuren, die diesen „wichtigen und wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft“ leisten. Ziel der sächsischen Staatsregierung sei es, bestmögliche Angebote für die Kleinsten zu gewährleisten. Die „Marke“ KINDER STÄRKEN sei dabei ein gesetzter Bestandteil, dessen Nachhaltigkeit ihn tief beeindrucke. Eine Fortführung des Programms KINDER STÄRKEN über das Jahr 2022 hinaus wird von der Staatsregierung unterstützt. In Anbetracht derzeitiger pandemiebedingter Einschränkungen im Kitabetrieb betonte der Minister, dass das Kindeswohl und die Lebenssituation der Familien viel stärker in den Mittelpunkt rücken müssten und alle miteinander für den Schutz der Bedürftigen verantwortlich seien.

Die anschließende Austauschrunde „Geschichten des Gelingens“ bot allen Teilnehmenden Gelegenheit und Raum, in kleinen Gruppen Momente besonderer Wirksamkeit im Programm KINDER STÄRKEN miteinander zu teilen.

Den fachlichen Impuls gab Petra Wagner, Direktorin des Instituts für den Situationsansatz (ISTA) und Leiterin der Fachstelle Kinderwelten für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung in Berlin. Anschaulich und prägnant zeigte sie in ihrem Beitrag wie der Ansatz der „Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung“ Fachkräfte in Kitas in Bezug auf eine armutssensible Pädagogik unterstützt. Theoretisch untersetzt und mit konkreten Anregungen für vorurteilsbewusste pädagogische Praxis für die Gestaltung der Lernumgebung in der Kita, der Interaktion mit Kindern und der Zusammenarbeit im Team und mit Eltern ist der Ansatz eine große Unterstützung für die Programmeinrichtungen, die das Ziel verfolgen, Kinder in ihren Unterschiedlichkeiten zu stärken und Teilhabechancen zu fördern.

Nach der Mittagspause konnten die Teilnehmenden aus 13 Workshop- und Dialoggruppen auswählen, die zu programmbezogenen Themen Input und Raum für Diskussion boten.

Das Abschlussplenum bot noch einmal die Möglichkeit, den Fachtag in kleinen Gruppen zu reflektieren. Silke Meyer und Andreas Wiere verabschiedeten die Teilnehmenden mit Horaz: „Not bringt Talente hervor, die in blühenden Zeiten weitergeschlummert hätten.“

Wir, das Team der Kompetenz- und Beratungsstelle KINDER STÄRKEN, danken allen Teilnehmenden und Referentinnen für die Geduld und den Mut, sich auf den technischen Rahmen einzulassen. Anne Schalhorn und Axel Flinker von AGONDA danken wir für die Ruhe und Gelassenheit, mit der sie uns in einem vierwöchigen Prozess zum endgültigen Format des Fachtags und schließlich alle durch die „Zoomgebung“ geführt haben.

Wir freuen uns, alle Programmakteur*innen demnächst wieder direkt begrüßen zu können – vielleicht bei den regionalen Netzwerktreffen im September, auf jeden Fall aber beim nächsten Fachtag KINDER STÄRKEN am 29.09.2021 in der DGUV Akademie Dresden!

 

DOKUMENTATION*

*Die Dokumentation wird in den nächsten Tagen noch ergänzt. Es sind nur die Workshops und Dialoggruppen erfasst, die stattgefunden haben.

 

Impulsvortrag: Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung als inklusives Praxiskonzept, mit dem Fokus auf sozio-ökonomische Unterschiede
Petra Wagner, Direktorin des Instituts für den Situationsansatz ISTA in der Internationalen Akademie Berlin INA gGmbH, dort auch Leiterin der Fachstelle Kinderwelten
Präsentation der Referentin (PDF)

Workshop 1: Zur Bedeutung von Selbst- und Praxisreflexion bei der Gestaltung einer vorurteilsbewussten Praxis im Team
Petra Wagner, Direktorin des Instituts für den Situationsansatz (ISTA) und Leiterin der Fachstelle Kinderwelten für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung (Berlin)

Workshop 2: Diagnostik – und was dann?
Stefanie Taubenheim, Kitasozialarbeiterin & Axel Möller, KBS KINDER STÄRKEN
Präsentation der Referentin (PDF)

Workshop 3: Vorurteilsbewusst! Einfache Sprache nutzen in der Kommunikation mit Eltern, die nicht (richtig) lesen und schreiben können Marie Sammler, KoALPHA Regionalstelle Plauen
Präsentation der Referentin (PDF)

Workshop 4: Sexualpädagogisches Arbeiten in der Kita
Laura Grützner und Christiane Hentschker-Bringt, Shukura – AWO-Fachstelle zur Prävention sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen
Präsentation der Referentinnen (PDF) Schaubild und Literaturempfehlungen (PDF)

Workshop 5: Mit GfK* zu neuen Lösungen – Beiträge zu wertschätzenden Gesprächen im Kita-Team 
Dr. Ute Günther, dialoggut.de
Präsentation der Referentin (PDF)

Dialoggruppe 7: Kitasozialarbeit: Wissen – Können – Haltung
Andreas Wiere, KBS KINDER STÄRKEN

Dialoggruppe 8: Zugänge zu Eltern – auch während Corona
Dorit Bauer, KBS KINDER STÄRKEN

Dialoggruppe 10: Was gibt’s denn da zu lachen?! Humor in der Sozialen Arbeit
Marie Müller-Wierick, KBS KINDER STÄRKEN
Dokumentation der Moderatorin (PDF)

Dialoggruppe 13: Systemisches Arbeiten in der Kita
Annegret Hartenfels (Kitasozialarbeiterin) & Tabea Pontius, KBS KINDER STÄRKEN
Dokumentation und Empfehlungen der Referentinnen (PDF)

ORGANISATORISCHES

Teilnahmebestätigung: Wenn Sie eine Teilnahmebestätigung benötigen, schreiben Sie bitte eine Mail an tina.wuenschmann@slfg.de